Die Totale vom Wandsbeker Markt im Sommer zeigt eindrücklich, wie grün und belebt damalige Stadtplätze vielerorts gewesen sind. Heutige Forderungen nach sogenannter blaugrüner Infrastruktur und hitze- und wassersensiblen öffentlichen Räumen waren damals an vielen Orten im Stadtbild gebaute und gepflanzte Realität. Erst mit der Versiegelung und Umwandlung vieler Flächen, Plätze und Freiräume zu Kfz-Verkehrsflächen endete dieser freiraumplanerische Standard (siehe beispielsweise auch den Luftbildvergleich um den Sievekingplatz).
Zur Schadenskarte hier klicken
Die Bebauung um den Wandsbeker Markt fiel im Krieg überwiegend den Bomben zum Opfer. Das Kaufhausgebäude mittig am unteren Bildrand bietet noch Orientierung. Die wesentliche Kontextualisierung vom Wandsbeker Markt ist bereits im ergänzenden Luftbildvergleich etwas weiter östlich geschildert. Dort sieht man den Platz im unbelaubten Zustand an einem Markttag.
Der belaubte Zustand zeigt eindrucksvoll, wie stark sich der Charakter des damals zentralen Platzes Wandsbeks verändert hat. Die beiden Ausfallstraßen Lübecker Straße (heute Wandsbeker Straße) und Schloßstraße wurden entlang der Längsachsen des Platzes für den Kfz-Verkehr ausgebaut. In querender Richtung geschah gleiches am Ostrand mit dem Ring 2.
Die innenliegende Fläche wurde mit dem Bau der U-Bahn zu Beginn der 1960er zu einer Busanlage umgebaut. Der einst überwiegend bewaldete und entsiegelte Platz ist heute nahezu vollversiegelt. Nur einige Bäume durften zwischen Platzfläche und Hauptverkehrsstraßen stehen bleiben. Die kleine restliche Platzfläche wird heute mit Ring 2, Schloßstraße und Wandsbeker Straße von knapp 100.000 Kfz täglich vom übrigen Stadtraum getrennt.