Die Nikolaikirche – einst mal höchste Kirche der Welt – steht seit den Bombennächten 1943 nur noch als Turm ohne Schiff in der Altstadt. Früher erstreckte sich vor dem Turm der Nikolaikirche der Hopfenmarkt. Heute fahren hier werktags knapp 60.000 Kfz durch. Die Restflächen des Platzes, die nicht von der Ost-West-Straße durchschnitten werden, dienen zu großen Teilen als Parkplatz.
Bis zum Umzug zum Deichtormarkt Anfang des 20. Jahrhunderts war der Hopfenmarkt Hamburgs zentraler Marktplatz für Lebensmittel (siehe dazu auch den Luftbildvergleich des Deichtormarkts). Heute ahnt man kaum noch, dass sich hier mal ein Musterbeispiel eines europäischen Stadtplatzes befand. Das imposante Kirchenbauwerk – immerhin für wenige Jahre sogar mal höchstes Gebäude der Erde und bis heute fünfthöchster Kirchturm weltweit – war gerahmt von einer geschlossenen Bauweise, die sich nach Westen vor dem Turm zu einem großen Platz weitete.
Der ehemalige Stadtgrundriss wurde zunächst durch die Zerstörungen des Kriegs stark verändert. Anschließend tat die Nachkriegsstadtplanung mit der Ost-West-Straße und dem Anschluss an die Steinstraße durch die neu angelegte Domstraße (rechts im Bild) ihr Übriges. Die Folgen davon sind bis heute als starke Barriere zwischen nördlicher und südlicher Innenstadt zu spüren.
Die Schneise, die der Straßenzug durch die Alt- und Neustadt zieht, wurde nicht nur durch Bomben geschaffen. Teils wurden die verbliebenen und im Weg stehenden Gebäude auch erst nach dem Krieg abgerissen, um der Straße Raum zu verschaffen. Die Krypta der Kirchenruine beherbergt heute eine Gedenk- und Lehrstätte zum Feuersturm in Hamburg.